Und so sind auch mir hier in Japan einige Dinge aufgefallen, die sich von dem unterscheiden, was ich bisher kannte und gewohnt war. Manches finde ich besser und anderes schlechter als in Deutschland. Oft lässt sich das jedoch nicht wirklich sagen. Es ist einfach anders und auf alle Fälle interessant :)
So ist das Essen mit Stäbchen z.B. für mich absolut normal geworden. Und ich muss gestehen, dass ich mittlerweile bei einigen Gerichten eindeutig die Stäbchen dem westlichen Besteck vorziehe.
Einige weitere Unterschiede habe ich in Bildern festgehalten und in einem Fotoalbum (auf das Bild klicken) zusammengefasst. Viel Spaß beim Ansehen!

Einen anderen –großen – Unterschied sehe in der Einstellung zur Arbeit – aber auch in
dem was von den Angestellten verlangt wird.
Mein persönlicher Eindruck ist, dass viele Japaner sehr schnell ihren Arbeitsplatz
wechseln, und oft nicht nur ihren Arbeitsplatz sondern auch ihre Tätigkeit – sehr oft
hat die neue Arbeit inhaltlich gar nichts mehr mit der vorigen zu tun!
Letztens habe ich z.B. mit einem Japaner Y. geredet, der gerade seine Arbeitstelle (und Tätigkeit) gewechselt hat.
Ein 12 Stunden Arbeitstag (eine Stunde Mittagspause ist eingeschlossen) und dass 6 Tage die Woche. Warum? Seine vorige Arbeit hat ihm keinen Spaß mehr gemacht und außerdem ist die neue Bezahlung besser.
Sein Erscheinungsbild war verändert – müde und ausgelaugt – und das schon nach der ersten Woche in der neuen Firma. Er arbeitet jetzt in einer Fabrik (davor an einer Schule), einer Unterabteilung eines Weltkonzerns.
Y. erzählte, dass ihm nie wirklich erklärt wurde, was und vor allem wie er arbeiten soll. Er hat es gelernt indem er bei den anderen geguckt hat, wie sie arbeiten. Wenn er vom Chef angebrüllt wurde, wusste er, dass er entweder etwas falsch gemacht oder zu langsam gearbeitet hatte.
Weiter hat Y. erzählt, dass letztens einer seiner Mitarbeiter während der Arbeit umgekommen sei. Als Folge seiner Müdigkeit hat er sich nicht mehr 100%-ig konzentrieren können und ist in eine Maschine gekommen. „Die Arbeit hat ihn umgebracht.“
Inzwischen hat Y. wieder die Fabrik gewechselt, arbeitet noch bei der gleichen Firma aber eben in einer anderen Abteilung und mit besseren Arbeitsbedingungen. Gott sei Dank!