Mittwoch, 13. August 2008

Ankommen in Deutschland...


Nachdem ich bereits am 23.7. gut in Frankfurt und somit in Deutschland angekommen bin durfte ich ein paar wunderschöne Tage auf der Hochzeit einer sehr guten Freundin verbringen!
Es war wirklich ein Geschenk, dass es terminlich genau geklappt hat - und ich so die Möglichkeit hatte an der Hochzeit dabei zu sein!

Da ich deshalb ein bisschen früher - als vom Staat wegen FSJ geplant - nach Deutschland zurück gekommen bin, wurde mir die Ehre erwisen 2 Wochen in der Geschäftsstelle der AM (Allianz Mission) mitarbeiten zu dürfen.
Auch das war eine riesen Gaudi und ich habe mich direkt sehr wohl gefühlt. Ich konnte einiges an Arbeit abnehmen, bin mit Markus von Oehsen (der bei der AM für die Shorties & Jugend zuständig ist) in Jugendkreise gefahren und hatte die Möglichkeit auf ein VOrbereitungsseminar der neuen Shorties mit zu fahren und dort ein bisschen zu erzählen.
Ich glaube, dass mir diese Zeit sehr gut getan hat. Zum einen, da ich anderen Jugendlichen, die jetzt kurz vor der Ausreise stehen Fragen beantworten und mit ihnen über das reden, was ihnen "bevorsteht". So konnten sie ihre Fragen loswerden und ich ein bisschen erzählen.
Und zum anderen war die Zeit in Ewersbach eine Zeit "zwischen Japan und Deutschland", ich war nicht mehr in Japan aber auch noch nicht in meiner "normalen Umgebung in Deutschland". Und so hatte ich Zeit mich - zumindest etwas lansamer - daran zu gewöhnen wieder zurück zu sein.


Und im Rahmen meiner Arbeit bei der AM haben Markus und ich von Sonntag bis Mittwoch an der GeWo (gemeinsam wohnen - einem Wohnprojekt des Jugendkreises der FeG Gießen) teilgenommen bzw. Markus war als Redner zum Thema Mission eingeladen und ich habe ihm ein bisschen geholfen ;)
Auch das war eine klasse Erfahrung! Mit ca. 110 Leuten zusammen im Jugendzentrum wohnen, morgens zur Schule, Ausbildung, Uni oder Arbeit und Mittags und Abends Sport, Gemeinschaft und sich mit Mission beschäftigen.
Ich muss gestehen die GeWo hat mich begeistert ;)


Gerade bin ich für 1,5 Tage zu Hause bevor es nochmal etwas nördlicher zum sog. ReEntry Seminar, und somit zum Ende meines Missionseinsatzes/ FSJs, geht.
Bin gespannt was uns auf dem Seminar erwartet und kann es kaum abwarten die anderen, die ebenfalls alle ein Jahr irgendwo auf der Welt einen Missionseinsatz gemacht haben, wieder zu sehen und ihre Geschichten zu hören ;)

Und nach diesem Seminar wird es dann wirklich heißen: "Welcome back in Germany" - denn erst dann werde ich die meisten von euch wiedersehen! Und auch darauf freue ich mich schon sehr!

Also bis dann ;)

Montag, 21. Juli 2008

Sayonara - Abschied von Japan



Sayonara oder Abschied nehmen von Japan. Das tue ich schon seit Ende Mai, da war nämlich meine erste Sayonara-Party.
Und jetzt am Sonntag waren die letzten offiziellen.

Ich muss feststellen, dass es mir wesentlich schwerer fällt Abschied zu nehmen und Japan zu "verlassen" als ich es mir vor noch einem Jahr hätte vorstellen können!
Gott hat mich in dem letzten Jahr so reich gesegnet und mich tolle Gemeinden und vor allem ganz besondere Menschen kennenlernen lassen! Dafür bin ich ihm sehr dankbar!

Und nun ist es an der Zeit zu gehen... auch das ist ein Teil von Gottes Plan - auch wenn es nicht einfach ist! Aber es ist ein guter Plan - den Gott da hat, das weiß ich!
Und auch im Sayonara ist Gott dabei und hat mir auch hier eine einmalige Zeit geschenkt! PRAISE TO THE LORD!

Übermorgen - also Mittwoch - heißt es dann für mich in den Flieger nach Deutschland steigen. Nach einem langen Flug werde ich Nachmittags (auch am 23.7.) in Frankfurt ankommen. Und dann werde ich meine Familie und Freunde wieder in die Arme schließen können! Und darauf freue ich mich schon ;)

Also bis bald!

Montag, 30. Juni 2008

Nachtrag zu dem Besuch meiner Eltern...

Ich bin ein Held - ich weiß. Mache ein Fotoalbum mit Bildern vom Besuch meiner Eltern und vergesse, den Link hier zu posten.
Habe es jetzt endlich gemerkt und hole das hiermit jetzt nach:

Der Besuch meiner ELtern

Dienstag, 17. Juni 2008

Erdbeben in Nordjapan

Ich weiß nicht ob man in Deutschland was davon mitbekommen hat, aber am vergangenen Samstag gab es ein recht starkes Erdbeben in Nordjapan. Glücklicherweise lag das Epizentrum in einem nur sehr dünn besidelten Gebiet und hat daher nur wenige Opfer gefordert.
Bei uns hier in Nagoya hat man von dem Beben überhaupt nichts gemerkt - Gott sei Dank!

Bisher habe ich (anscheinend) auch erst ein (sehr leichtes!) Erdbeben miterlebt.
Zuerst dachte ich, ich sei mal wieder wegen einem vorbeifahrenden Zug (wir wohnen ja direkt neben einem Bahnhof) aufgewacht und habe weitergeschlafen. Erst am nächsten Morgen erfuhr ich, dass ich in der vergangenen Nacht mein erstes Erdbeben erlebt hatte :)
Ich danke Gott für all den Schutz und die Bewahrung, die ich besonders in den letzten Monaten erfahren durfte!

Montag, 9. Juni 2008

Die EM gibts auch in Japan...

Sonntag Abend haben in Deutschland vermutlich sehr viele von euch das erste EM Spiel der Nationalelf gegen Polen mitverfolgt.
Wir haben das gleiche - jedoch Montag Morgen 3:45! - hier in Japan getan.
Mit 9 Leuten (Deutsche und Japaner) haben wir vor Leinwand und Beamer im Wohnzimmer gesessen und "unsre" Jungs angefeuert :)
Ein sehr schöner Morgen!

Schon in der Woche vor dem Spiel habe ich einige Leute hier in Japan gebeten die deutsche Nationalelf anzufeuern - was so gut wie alle auch mit großer Freude gemacht haben - und hab das ganze für euch in Bildern festgehalten.
Die Bilder soll ich zusammen mit liebe Grüße und viel "support" von den "Darstellern" nach Deutschland schicken :)
Support aus Japan

Eine etwas andere Englischstunde...


Als ich Frau N. sagte, dass wir diese Stunde nur zu zweit in der Klasse sein würden, freute sie sich - und ich hatte keine Ahnung warum.
Das änderte sich, nachdem sie von ihrem Auto zurückkam, in dem sie schnell etwas holen wollte. Ein JAPANISCHES KINDERBUCH!
Zu Hause hatte sie das komplette Buch ins Englische übersetzt um mir die Geschichte erzählen zu können.
Was für eine wunderschöne Überraschung!

Samstag, 7. Juni 2008

Jungschartag - der trotz Regen nicht ins Wasser fiel


Es schien die Regenzeit nicht sonderlich zu stören, dass sie eigentlich erst Mitte Juni anfangen soll.
Doch die ca. 100 Kinder und einige Mitarbeiter, aus vielen verschiedenen Gemeinden unseres Bundes, die sich zum "Kodomo (Kinder) Festival" in Nagoya trafen, liessen sich nicht so einfach entmutigen, geschweige denn vertreiben.

Es wurde sehr viel gelacht, gespannt der biblischen Geschichte gelauscht, einander angefeuert, und als dann der Regen immer stärker wurde eben der Regenschirm geteilt.
Dec, Tim und ich haben die Gruppe der "großen Kinder" gegründet und die Herausforderung der Kinder angenommen. Bei den japanischen Quizfragen mussten wir passen, und auch bei den anderen Spielen haben sich die Kids als harte Konkurrenz erwiesen.

Obwohl der Jungschartag dann doch früher als geplant beendet wurde, hatten die Kinder (und auch die großen Kinder :) einen riesen Spaß!
Gott hat uns mit einem wunderschönen Tag und einer schönen Gemeinschaft beschenkt!

Montag, 26. Mai 2008

Ein Tag auf dem Golf Course


Am Montag haben zwei meiner Sprachschüler mich zum Golf eingeladen. Schon seit einigen Monaten hatten wir immer mal wieder ein bisschen gesponnen, dass sie mich ja mal mitnehmen könnten - da ich so gerne SPort mache.
Und dann war es soweit - ich habe das erste Mal in meinem Leben einen Golfschläger geschwungen. Ein riesen Spaß!
Da Montag ja mein freier Tag ist hatten wir richtig viel Zeit und haben 9 Löcher gespielt.Mit einer Engelsgeduld haben die beiden mir gezeigt wie man den Schläger hält, schwingt, abschlägt und den ein oder anderen Trick verraten. Es war ein wunderschöner Tag, den wir alle drei sehrgenossen haben :)
Neben dem schönen Golftag habe ich mich sehr darüber gefreut, dieses Erlebnis mit meinen Sprachschülern teilen zu dürren. ich merke, wie das Vertrauen und die Vertrautheit besonders in den letzten Monaten stark gewachsen ist - ein großes Geschenk von Gott!

Dienstag, 29. April 2008

Bindet den Esel los!


Die Woche habe ich im "Christsein heute" folgenden Artikel mit Gedanken von Birgit Dörnen gelesen, den ich sehr interessant fand.

"Auf seinem Weg nach Jerusalem kommt Jesus durch einen Vorort. Hier, vor seinem Einzug in die Stadt, sagt er zu zweien seiner Jünger: "Ihr werdet einen jungen Esel sehen, der bei einem Haus angebunden ist. Bindet den Esel los. Wenn ihr angesprochen werdet, sagt einfach: Jesus braucht ihn...!"
Es hat schon seine Berechtigung, dass Esel angebunden sind. Wo kämen wir denn hin, wenn alle Esel so einfach durch die Gegend laufen könnten? Nein, das hat schon seine Ordnung mit dem Anbinden. Das war bisher immer gut.
Plötzlich kommt jemand und macht den Esel los. Der Knoten wird gelöst. Gute Ordnung wird unterbrochen. Da stellt sich die Frage nach der Berechtigung. Gibt es etwas, was diese Tat rechtfertigt? Ist es der Zeitpunkt , jetzt und hier? Sind die Personen berechtigt, so zu handeln?
Der Besitzer kommt heraus: "Halt! Stop! Was macht ihr da?" Und man antwortet vorsichtig: "Jesus will das so!" Und der Besitzer sagt nicht ganz so vorsichtig: "Wieso? Das hat er noch nie gebraucht. Das ist mein Esel. Und Esel gehören angebunden, das weiß man doch!"
Solche Diskussionen sind schwierig. Diskussionen, in denen einer augenscheinlich weiß, was Jesus gerade möchte, ein anderer aber vielleicht nicht so detailliert. Und es geht gegen bisherige Erkenntnis oder ein geschliffene Verhaltensmuster.
Dann bin ich schnell dabei, den Esel wieder anzubinden, laufe zurück zu Jesus und sage: "Entschuldigung, das mit dem Esel hat nicht geklappt. Welchen Esel sollte ich noch mal losbinden?"
Bindet den Esel los! Jesus braucht ihn. Das bedeutet für mich auch: Gebt unsere jungen Menschen frei (und mich alte Eselin gleich dazu), Jesus braucht sie. Nehmt ihre Formen ernst. Lasst sie mitgestalten und "ihr Ding" machen, auch wenn es ungewöhnlich ist.
Vielleicht will Jesus auf ungewöhnliche Weise gerade in eure Stadt einziehen."

Ja, ich möchte den Esel losbinden, wenn Jesus mir diesen Auftrag gibt! Ich möchte mich nicht von anderen Menschen, "den Umständen"und "von dem, was schon immer so war" verunsichern oder gar aufhalten lassen! Macht ihr mit beim Esel losbinden?

Dienstag, 8. April 2008

Verkehrte Welt – oder der Besuch meiner Eltern

Es war schon ein ungewohntes Gefühl am Flughafen zu stehen und auf meine Eltern zu warten. Sie dort abzuholen und nach 10 Tagen wieder zu verabschieden – und dieses Mal war ich diejenige, die blieb.

Es gab einiges, wo mir dieser „Rollentausch“ auffiel ;)


Da ich in der Zeit des Besuches keine Sprachklassen hatte – konnte ich die ganze Zeit mit meinen Eltern verbringen – und es war eine sehr schöne Zeit!

Da meine Eltern einen sog. Railpass hatten konnten wir mit dem Zug recht günstig quer durch Japan fahren. Wir waren in Tokyo, einer einfach beeindruckenden Stadt mit seinen 12 Mio Einwohnern und vielen verschiedenen Stadtteilen und Gesichtern. In Kyoto, mit seiner Tradition und Kultur und Hiroshima mit seiner Geschichte und dem Wunsch nach Frieden.
Für mich war besonders das Atombombenmuseum in Hiroshima sehr eindrücklich und bewegend!

Meine Japanischlehrerin hatte eine Teezeremonie für uns organisiert und zwei meiner Sprachschüler waren einen Tag mit uns in Nagoya. Wir haben die japanischen Berge unsicher gemacht und Zeit mit anderen Missionaren und den Shorties verbracht.
So haben meine Eltern auch japanische Kultur und einige der Menschen, die mein Leben und meine Arbeit hier in Japan sehr prägen und ausmachen, kennen lernen können.
Es war sehr schön (zumindest einen Teil) meines Lebens und meiner Erfahrungen hier in Japan mit meinen Eltern teilen zu können. Für uns alle war es eine sehr schöne Zeit – die wir sehr genossen haben.
Ich danke Gott für diese wunderbaren Tage und dass er diesen Besuch möglich gemacht und gesegnet hat!

Montag, 7. April 2008

Wiedersehen in Japan … nach 3 Jahren

In Japan alte Freunde wieder treffen?!? Ich?!? Eher unwahrscheinlich! Dachte ich zumindest…

Ich habe auch noch nicht wirklich daran geglaubt, als ich einer Freundin aus Amerika schrieb und ihr mitteilte, dass ich in Japan bin. Ich wusste, dass sie mit ihrer Familie nach Japan zurückgegangen war – aber Japan ist groß und vor allem sehr lang!

Zu meiner großen Überraschung stellte sich heraus, dass Nagoya (also die nächste größere Stadt – mit dem Zug ca. 30 Min von hier) ihre Heimatstadt ist. UNGLAUBLICH!
Sie studiert mittlerweile in Osaka, was doch geringfügig weiter entfernt liegt – würde aber im Frühjahr für eine Woche nach Hause kommen.

Und so haben wir uns nach 3 Jahren wieder getroffen - und es war als hätten wir uns erst vor ein paar Wochen voneinander verabschiedet! Wir hatten einen wunderschönen Nachmittag, der leider viel zu schnell verging!
Ich bin Gott von Herzen dankbar, dass ER es möglich gemacht hat, dass wir uns hier wieder sehen durften!

Wir haben viel über Amerika und das gemeinsame Jahr dort geredet, aber auch über die Zeit, die seither vergangen ist und über Japan. Natürlich kam auch die Frage auf, warum ich ausgerechnet nach Japan gekommen bin und was genau ich hier mache – und so redeten wir unweigerlich auch über Gott, den Grund für meinen Missionseinsatz.
Diejenigen von euch, die meine ersten Pläne bezüglich des FSJs schon mitbekommen haben wissen, dass ich es mir lange Zeit absolut nicht vorstellen konnte nach Asien zu gehen. Und dass Gott hier krasse Überzeugungsarbeit leisten musste!
Ich hoffe und bete, dass dieser Nachmittag und das Gesagte ihr im Gedächtnis bleiben, dass Gott es in ihr bewegt, dass sie sich auf die Suche nach IHM macht und auch sie IHN kennen lernt. Bitte betet mit mir dafür!

Dienstag, 18. März 2008

Open Chapel in Yokaichi


Am Samstag sind Tabea, Anne (Besuch aus Deutschland) und ich nach Yokaichi gefahren um dort bei der "Open Chapel" mitzuhelfen.
Die Herzlichkeit und Dankbarkeit der Gemeindemitglieder hat mich beeindruckt! Jeder hat mit angepackt und zum Gelingen dieses Mittags beigetragen!
Die Absicht dieser Veranstaltung war es Leute aus der Umgebung in Kontakt mit der Gemeinde zu bringen. Und es sind viele Leute gekommen - Praise the Lord!
Gott hat uns einen wunderschönen Tag geschenkt und ich bete, dass ER einige der Besucher wiederkommen lässt und die Gemeinde und die geknüpften Kontakte vertieft und segnet!



Mittwoch, 12. März 2008

Es wird Frühling...


Kaum zu glauben nach der bisherigen Kälte, aber so langsam fängt hier in Japan der Frühling an ;)

In den letzten zwei Tagen ist der blaue Winterhimmel verschwunden, die Temperaturen klettern in die Höhe und überall fängt es an zu blühen - wunderschön!

Bald ist Ostern! Bitte betet für meine Klassen (bible times) und die Veranstaltungen von und an Ostern!

noch ein paar (verspätete) Winterimpressions...

Ist schon wieder eine ganze Weile her – aber hier sind ein paar Bilder von meinem Urlaub nach Weihnachten.

Weihnachtsurlaub

Sonntag, 10. Februar 2008

Interessantes/ anderes Japan ...

Was einem zuerst ins Auge fällt sind die Unterschiede. Die Dinge, die anders sind, als das, was man bisher kannte.
Und so sind auch mir hier in Japan einige Dinge aufgefallen, die sich von dem unterscheiden, was ich bisher kannte und gewohnt war. Manches finde ich besser und anderes schlechter als in Deutschland. Oft lässt sich das jedoch nicht wirklich sagen. Es ist einfach anders und auf alle Fälle interessant :)

So ist das Essen mit Stäbchen z.B. für mich absolut normal geworden. Und ich muss gestehen, dass ich mittlerweile bei einigen Gerichten eindeutig die Stäbchen dem westlichen Besteck vorziehe.

Einige weitere Unterschiede habe ich in Bildern festgehalten und in einem Fotoalbum (auf das Bild klicken) zusammengefasst. Viel Spaß beim Ansehen!



Einen anderen –großen – Unterschied sehe in der Einstellung zur Arbeit – aber auch in
dem was von den Angestellten verlangt wird.
Mein persönlicher Eindruck ist, dass viele Japaner sehr schnell ihren Arbeitsplatz
wechseln, und oft nicht nur ihren Arbeitsplatz sondern auch ihre Tätigkeit – sehr oft
hat die neue Arbeit inhaltlich gar nichts mehr mit der vorigen zu tun!

Letztens habe ich z.B. mit einem Japaner Y. geredet, der gerade seine Arbeitstelle (und Tätigkeit) gewechselt hat.
Ein 12 Stunden Arbeitstag (eine Stunde Mittagspause ist eingeschlossen) und dass 6 Tage die Woche. Warum? Seine vorige Arbeit hat ihm keinen Spaß mehr gemacht und außerdem ist die neue Bezahlung besser.
Sein Erscheinungsbild war verändert – müde und ausgelaugt – und das schon nach der ersten Woche in der neuen Firma. Er arbeitet jetzt in einer Fabrik (davor an einer Schule), einer Unterabteilung eines Weltkonzerns.
Y. erzählte, dass ihm nie wirklich erklärt wurde, was und vor allem wie er arbeiten soll. Er hat es gelernt indem er bei den anderen geguckt hat, wie sie arbeiten. Wenn er vom Chef angebrüllt wurde, wusste er, dass er entweder etwas falsch gemacht oder zu langsam gearbeitet hatte.

Weiter hat Y. erzählt, dass letztens einer seiner Mitarbeiter während der Arbeit umgekommen sei. Als Folge seiner Müdigkeit hat er sich nicht mehr 100%-ig konzentrieren können und ist in eine Maschine gekommen. „Die Arbeit hat ihn umgebracht.“

Inzwischen hat Y. wieder die Fabrik gewechselt, arbeitet noch bei der gleichen Firma aber eben in einer anderen Abteilung und mit besseren Arbeitsbedingungen. Gott sei Dank!

Donnerstag, 17. Januar 2008

„Seijin no Hi“ - Oder ein zweites Mal Erwachsen werden


Was „Seijin no Hi“ bedeutet?!? Diese Frage würde jeder Japaner erst mal mit der Übersetztung "Coming of Age Day" erklären - also der Tag, an dem das Erwachsen werden gefeiert wird.
In Japan wird man erst mit 20 Jahren volljährig. Dieses Ereignis wird im Januar von allen, die im letzten Jahr 20 geworden sind, im großen Stil und in farbenprächtigen Kimonos (trad. jap. Gewändern) gefeiert.
Zu unserer großen Freude wurde Hanna und mir von Frauen aus unserer jap. Heimatgemeinde angeboten uns in einen Kimono „einzupacken“.

Ich war total gespannt und wahnsinnig aufgeregt! Ich hatte schon einige Male Japanerinnen in Kimonos gesehen und einiges darüber gehört – und jetzt sollte ich selber einen tragen dürfen!
Einen Kimono, das traditionelle japanische Gewand!

Sonntag Morgen machten sich also vier Japanerinnen daran uns einzukleiden. Das hieß viel Haarspray, vier Untergewändern, das Obergewand, den Obi (Gürtel), jeder Menge Schnüre, japanische Socken, Haltungsanweisungen und 1,5 Stunden – dann waren wir fertig – und kaum wieder zu erkennen ;)
Ich kam mir so japanisch vor!

Die Gesichter der Gemeindemitglieder strahlten einfach nur vor Freude, als sie diesen Tag mit uns feierten!

Ein zweites Mal Erwachsen werden – und dieses Mal so ganz anders als vor 2,5 Jahren. Und ich bin wirklich ein zweites Mal Erwachsen geworden. Nicht an diesem Tag, aber in den Monaten, die ich nun schon in Japan bin.