Dienstag, 29. April 2008

Bindet den Esel los!


Die Woche habe ich im "Christsein heute" folgenden Artikel mit Gedanken von Birgit Dörnen gelesen, den ich sehr interessant fand.

"Auf seinem Weg nach Jerusalem kommt Jesus durch einen Vorort. Hier, vor seinem Einzug in die Stadt, sagt er zu zweien seiner Jünger: "Ihr werdet einen jungen Esel sehen, der bei einem Haus angebunden ist. Bindet den Esel los. Wenn ihr angesprochen werdet, sagt einfach: Jesus braucht ihn...!"
Es hat schon seine Berechtigung, dass Esel angebunden sind. Wo kämen wir denn hin, wenn alle Esel so einfach durch die Gegend laufen könnten? Nein, das hat schon seine Ordnung mit dem Anbinden. Das war bisher immer gut.
Plötzlich kommt jemand und macht den Esel los. Der Knoten wird gelöst. Gute Ordnung wird unterbrochen. Da stellt sich die Frage nach der Berechtigung. Gibt es etwas, was diese Tat rechtfertigt? Ist es der Zeitpunkt , jetzt und hier? Sind die Personen berechtigt, so zu handeln?
Der Besitzer kommt heraus: "Halt! Stop! Was macht ihr da?" Und man antwortet vorsichtig: "Jesus will das so!" Und der Besitzer sagt nicht ganz so vorsichtig: "Wieso? Das hat er noch nie gebraucht. Das ist mein Esel. Und Esel gehören angebunden, das weiß man doch!"
Solche Diskussionen sind schwierig. Diskussionen, in denen einer augenscheinlich weiß, was Jesus gerade möchte, ein anderer aber vielleicht nicht so detailliert. Und es geht gegen bisherige Erkenntnis oder ein geschliffene Verhaltensmuster.
Dann bin ich schnell dabei, den Esel wieder anzubinden, laufe zurück zu Jesus und sage: "Entschuldigung, das mit dem Esel hat nicht geklappt. Welchen Esel sollte ich noch mal losbinden?"
Bindet den Esel los! Jesus braucht ihn. Das bedeutet für mich auch: Gebt unsere jungen Menschen frei (und mich alte Eselin gleich dazu), Jesus braucht sie. Nehmt ihre Formen ernst. Lasst sie mitgestalten und "ihr Ding" machen, auch wenn es ungewöhnlich ist.
Vielleicht will Jesus auf ungewöhnliche Weise gerade in eure Stadt einziehen."

Ja, ich möchte den Esel losbinden, wenn Jesus mir diesen Auftrag gibt! Ich möchte mich nicht von anderen Menschen, "den Umständen"und "von dem, was schon immer so war" verunsichern oder gar aufhalten lassen! Macht ihr mit beim Esel losbinden?

Dienstag, 8. April 2008

Verkehrte Welt – oder der Besuch meiner Eltern

Es war schon ein ungewohntes Gefühl am Flughafen zu stehen und auf meine Eltern zu warten. Sie dort abzuholen und nach 10 Tagen wieder zu verabschieden – und dieses Mal war ich diejenige, die blieb.

Es gab einiges, wo mir dieser „Rollentausch“ auffiel ;)


Da ich in der Zeit des Besuches keine Sprachklassen hatte – konnte ich die ganze Zeit mit meinen Eltern verbringen – und es war eine sehr schöne Zeit!

Da meine Eltern einen sog. Railpass hatten konnten wir mit dem Zug recht günstig quer durch Japan fahren. Wir waren in Tokyo, einer einfach beeindruckenden Stadt mit seinen 12 Mio Einwohnern und vielen verschiedenen Stadtteilen und Gesichtern. In Kyoto, mit seiner Tradition und Kultur und Hiroshima mit seiner Geschichte und dem Wunsch nach Frieden.
Für mich war besonders das Atombombenmuseum in Hiroshima sehr eindrücklich und bewegend!

Meine Japanischlehrerin hatte eine Teezeremonie für uns organisiert und zwei meiner Sprachschüler waren einen Tag mit uns in Nagoya. Wir haben die japanischen Berge unsicher gemacht und Zeit mit anderen Missionaren und den Shorties verbracht.
So haben meine Eltern auch japanische Kultur und einige der Menschen, die mein Leben und meine Arbeit hier in Japan sehr prägen und ausmachen, kennen lernen können.
Es war sehr schön (zumindest einen Teil) meines Lebens und meiner Erfahrungen hier in Japan mit meinen Eltern teilen zu können. Für uns alle war es eine sehr schöne Zeit – die wir sehr genossen haben.
Ich danke Gott für diese wunderbaren Tage und dass er diesen Besuch möglich gemacht und gesegnet hat!

Montag, 7. April 2008

Wiedersehen in Japan … nach 3 Jahren

In Japan alte Freunde wieder treffen?!? Ich?!? Eher unwahrscheinlich! Dachte ich zumindest…

Ich habe auch noch nicht wirklich daran geglaubt, als ich einer Freundin aus Amerika schrieb und ihr mitteilte, dass ich in Japan bin. Ich wusste, dass sie mit ihrer Familie nach Japan zurückgegangen war – aber Japan ist groß und vor allem sehr lang!

Zu meiner großen Überraschung stellte sich heraus, dass Nagoya (also die nächste größere Stadt – mit dem Zug ca. 30 Min von hier) ihre Heimatstadt ist. UNGLAUBLICH!
Sie studiert mittlerweile in Osaka, was doch geringfügig weiter entfernt liegt – würde aber im Frühjahr für eine Woche nach Hause kommen.

Und so haben wir uns nach 3 Jahren wieder getroffen - und es war als hätten wir uns erst vor ein paar Wochen voneinander verabschiedet! Wir hatten einen wunderschönen Nachmittag, der leider viel zu schnell verging!
Ich bin Gott von Herzen dankbar, dass ER es möglich gemacht hat, dass wir uns hier wieder sehen durften!

Wir haben viel über Amerika und das gemeinsame Jahr dort geredet, aber auch über die Zeit, die seither vergangen ist und über Japan. Natürlich kam auch die Frage auf, warum ich ausgerechnet nach Japan gekommen bin und was genau ich hier mache – und so redeten wir unweigerlich auch über Gott, den Grund für meinen Missionseinsatz.
Diejenigen von euch, die meine ersten Pläne bezüglich des FSJs schon mitbekommen haben wissen, dass ich es mir lange Zeit absolut nicht vorstellen konnte nach Asien zu gehen. Und dass Gott hier krasse Überzeugungsarbeit leisten musste!
Ich hoffe und bete, dass dieser Nachmittag und das Gesagte ihr im Gedächtnis bleiben, dass Gott es in ihr bewegt, dass sie sich auf die Suche nach IHM macht und auch sie IHN kennen lernt. Bitte betet mit mir dafür!